Saisoneröffnung in königlich-preussischem Ambiente

Auf der Stelle der heutigen Anlage stand bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts ein einfaches Jagdhaus. Nach dem Abriss des alten Gebäudes ließ der brandenburgische Kurprinz Johann Georg 1559 bis 1562 durch den Baumeister Lorenz Arndt eine Jagdburg errichten. Die „Hirschburg“ mit Wildgehege war eine kastellartige Anlage. Das in der Mitte liegende Wohngebäude wurde von einer Ringmauer mit Ecktürmen und einem Wassergraben umgeben.

Friedrich Wilhelm IV. ließ nach 1840 auf den Mauern der verfallenen Jagdburg nach Plänen des Architekten Friedrich August Stüler ein Schloss in den Formen der englischen Neugotik errichten. 1843/44 erfolgte durch Stüler der Umbau des Corps de Logis. Dieses Haupthaus mit quadratischem Grundriss wurde viergeschossig aufgestockt. Ein runder Treppenturm, der dem Gebäude vorgelagert ist, überragt alle Bauten des Geländes. Durch Umbau des hohen Torhauses im Osten und der vier Ecktürme der Ringmauer erhielten die Bauten eine stilistische Anpassung in der neugotischen Form. Alle Gebäude schließen am Dachrand mit einem Zinnenkranz ab. Vermutlich in den Jahren 1851 bis 1853 erfolgte nach Stülers Plänen der Umbau des Speisesaals und der Küche. Die Leitung der Arbeiten übernahmen der Bruder des Architekten, Bauinspektor Karl Askan Stüler und der Magdeburger Baurat Karl Albert Rosenthal. (Quelle: Wikipedia)

Der erste Abend fand im Festsaal des Schlosses bei einem 4-Gänge-Menu statt. Leider war die Küche nicht so toll. Das haben nicht nur unsere beiden Spitzenköche im Chapter bemerkt. Dafür war die Bedienung aber flott und freundlich. Alles Gute ist ebend nie beisammen.

Der Höhepunkt des Abends war jedoch die sich fast jährlich zur Saisoneröffnung wiederholende Geburtstagsgratulation - aber erst nach Mitternacht. Dann war auch gleich der Abend zu Ende, da die meisten ziemlich Knülle waren und jede Stunde mehr im Festsaal das Chapterkonto um mehrere 100 Euro erleichtert hätten.

Na dann gute Nacht!

Wie zu sehen ist, steht die Ausfahrt bevor. Jeder bereitet sich auf seine eigene Art auf das Losfahren vor.

Halbzeit der Ausfahrt in Magdeburg - Mittagessen im “Chaplin” im Roncalli-Haus - ein guter Tipp für eine große Gruppe, die schnell und gut versorgt werden will.

Nun, jeder hat so seine eigene Methode sich in der Pause zu entspannen. Auf jeden Fall freuten sich alle als es wieder hinaus auf die Landstraße ging. Doch zuvor verursachte das Chapter ein kleines Chaos in Magdeburgs Innenstadt.

Nach weiteren -zig Kilometern Landstraße war Kaffeestopp auf dem "FischerHof Gahrns" in Gardelegen angesagt. Doch zuerst gab ein paar Erklärungen vom Chef zur Fischaufzucht.

Hund, Wasser, Fische - es ist alles da, was so zu einem Fischereihof dazugehört. Hier kann auch Jedermann gegen Geld selbst angeln und seinen Fang mit nach Hause nehmen.

Die pure Entspannung bei schönstem Frühlingswetter - Schwatzen, Spazieren und Fachgespräche führen - man muss schon die Zeit nutzen, die man nicht auf dem Motorrad sitzt und durch die Landschaft gleitet.

Nun noch einmal schnell auf’s Mopped und nur ein paar hundert Meter weiter zum Kaffeetrinken mit Erdbeertorte.

Kaffee trinken, Erdbeertorte mit Sahne essen, ein Zigarillo rauchen, die Frühlingssonne geniesen, aus der wilden Jugendzeit schwärmen - Bikerherz, was willst Du mehr?!

Das ist schon eine sehenswerte Anlage - auch wenn man nicht mit dem Mopped unterwegs ist, lohnt sich ein Halt.

Auf einem richtigen Jagdschloss muss auch der Schützenkönig im Wettkampf ermittelt werden. Als Waffe stand dafür eine professionelle Armbrust mit Edelstahlpfeilen bereit und man konnte damit richtig gut und treffsicher schießen auch wenn die “10” von Niemandem geknackt wurde.

Gleichzeitig gab unser Geburtstagskind seine kleine traditionelle Runde an das Chapter mit scheinbarer Akzeptanz der Gastättenbetreiber. Im Nachhinein servierte man uns dafür eine saftige Rechnung! Nun ja, kein wirklich guter Ort für Biker!

Irgendwann schreit auch der härteste Biker-Magen “Hunger”. Das Grillbuffett mit verschiedenen Salaten war recht ordentlich und zum satt Essen geeignet. Getoppt wurde es noch durch ein Spanferkel, was seines Gleichen suchte!

Ein Biker-Talk ist abends am Feuer ist schon etwas Feines. Gut ist auch, wenn sich das Chapter für Anwärter auf eine Mitgliedschaft offen zeigt und gemeinschaftsbildende Aktivitäten wie Holz holen und Feuer schüren wohlwollend betrachtet!

Zu guter Letzt wurden wir noch Zeuge des magischen Drei-Finger-Tricks des großen Konfuzius, der einen Biker binnen kurzer Zeit in verschiedene seelige Verfassungen bis in den Trance bringen kann!

Die Rückfahrt führte in großem Bogen durch die Colbitz-Letzlinger Heide und weiter mit der Fähre zurück ins schöne Sachsen. Doch die nächste Party findet schon wieder in Sachsen-Anhalt statt. Südharz Saale Chapter - wir kommen!

Zurück im bürgerlichen Umfeld fühlen wir uns doch wohler!